Ratgeber für Weidezaungeräte

Das Herz des Elektrozauns ist das Weidezaungerät

Das richtige Weidezaungerät ist das Herz einer guten Zaunanlage. Es gibt regelmäßig Stromimpulse ab, deren Stärke von der Leistung des Gerätes abhängig ist. Je höher die Energie (Joule-Wert), desto stärker ist der abgegebene Impuls. Damit alles gut funktioniert ist eine gut leitende Zaunleitung, gute Isolatoren, eine gut gemachte Erdung usw. die Vorraussetzung. Der Zaun sollte möglichst frei von ungewünschten Ableitungen (Bewuchs usw.) sein.

Einige Fachbegriffe und deren Definition:


Ausgangsspannung
(in Volt)

Dies ist die Spannung, die am Ausgang des Gerätes gemessen wird. Da der Zaun dabei nicht angeschlossen ist, hat dieser Wert keine praktische Bedeutung.

Spannung (in Volt)
bei 500 Ohm Widerstand
1 Ohm = 1 Volt / 1 Ampere

Dies ist die am Ausgang des Gerätes gemessene Spannung bei normaler Belastung, z.B. bei Kontakt mit einem Tier oder hohem Gras. Bei Körperberührung = 500 Ohm darf die Zaunspannung 5000 Volt nicht überschreiten.

Ladeenergie (in Joule)
1 Joule = 1Watt pro 1Sekunde

Dies ist die Energie welche das Gerät aus der Steckdose oder Batterie entnimmt und für sich selbst verbraucht. Anhand dieser Größe können Sie verschiedene Geräte miteinander vergleichen.

Entlade- Impulsenergie
(in Joule)

Das ist die maximale Energie, welche ein Gerät am Zaun abgibt. Je höher diese Impulsenergie, desto leichter wird Bewuchs vernichtet und um so sicherer ist der Zaun. Die Impulsenergie ist die Schlagstärke im Zaun. Bei Körperberührung = 500 Ohm darf die Impulsenergie 5 Joule nicht überschreiten.

Stromverbrauch (in Watt)

Der Stromverbrauch wird gemessen in Watt. Unser sehr leistungsstarkes Netzgerät NV9000 hat einen Stromverbrauch von ca. 10 Watt je Stunde. Dies ist viel weniger als der Stromverbrauch einer gewöhnlichen Glühlampe.

Die Wahl des richtigen Weidezaungerätes

Je nach Tierart kommen unterschiedliche Geräte in Frage. Pferde, Rinder, Schweine, Hunde, Katzen und andere Haustiere sind "leichter zu hüten". Man kommt hier mit normalen Elektrozaungeräten aus. Die Tiere sind meist den Elektrozaun gewöhnt, haben kürzeres Fell und spüren daher den Impuls mehr. Die Spannung am Zaun sollte dennoch 2000 Volt (Mindesthütespannung) nicht unterschreiten – ansonsten neigen diese Tiere zum ausbrechen.

Freilebende Wildtiere aber auch Schafe, Ziegen und Geflügel sind "schwer zu hüten". Hier sollten sehr leistungsstarke Weidezaungeräte zum Einsatz kommen. Diese Tiere sind meist keinen Elektrozaun gewöhnt, zusätzlich besitzen sie noch ein dichtes Fell, so dass sie gegenüber den Stromstößen sehr unempfindlich sind. In diesem Fall kann nur ein Elektrozaun mit ausreichend hoher Spannung für die nötige Hütesicherheit sorgen. Diese Spannung sollte ca. 4000 Volt nicht unterschreiten.

Geräte mit kleiner Impulsenergie (unter 1,0 Joule) sind für leicht zu hütende Tiere geeignet. Diese Elektorzaungeräte sind für kleinere Einzäunungen mit keinen bzw. wenig Bewuchs geeignet. Weidezaungeräte mit mittlerer Impulsenergie (bis ca. 5 Joule) sind für schwer zu hütende Tiere geeignet. Der Elektrozaun sollte eine mittlere Länge haben bei normalen bis mittleren Grasbewuchs. Sehr schlagstarke Weidezaungeräte mit einer hohen Impulsenergie (über 5 Joule) sind für schwer zu hütende Tiere geeignet. Die Weidezaungeräte eignen sich für sehr große Zaunlängen mit starken Bewuchs.

TIPP: Die Wahl Ihres Weidezaungerätes treffen Sie zunächst nach der Energieversorgung.

Wenn Sie eine Weide in der Nähe eines 230 Volt Anschlusses haben, dann sollten Sie ein Weidezaunnetzgerät nehmen. Ist die Weide weiter entfernt, die Zaunlänge nicht sehr groß, leicht zu hütende Tiere und kein 230 Volt Anschluß vorhanden, wählen Sie ein 9V-Elektrozaun Batteriegerät. Diese sind leicht und handlich und daher flexibel einsetzbar. Bei größeren Zaunlängen mit Ableitungen usw. brauchen Sie ein stärkeres Gerät. Wählen Sie dann ein 12V- Weidezaun Akkugerät.

Der Gesetzgeber schreibt eine laufende Überwachung der Elekttozaunanlage vor. Der ideale Elektrozaun sollte frei von jeglichen Ableitungen sein. Das ist in der Praxis leider nie der Fall. Mehr oder weniger Ableitungen wie defekte Isolatoren, Bewuchs, Feuchtigkeit usw. sind leider die Regel. Die hier erforderliche Hütespannung muss das Elektrozaungerät liefern können. Um für die Zukunft sicher zu sein schaffen Sie sich ein Gerät mit höherer Leistung an, als Sie zur Zeit benötigen.

TIPP: Nutzen Sie die Sonnenenergie

Auf dem Weidezaunsektor kommen Solarmodule immer häufiger zum Einsatz. Durch neue, bessere Techniken ist die Anschaffung auch wirtschaftlich interessant. Die Anschaffungskosten des Solarmoduls sind einmalig. Laufende Kosten gibt es nicht.